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Aufenthalt und Rücktransfer

Transalp München Riva - Transfer

Die Planung von Aufenthalt und Rücktransfer gehören genau so zur Transalp-Vorbereitung wie das Training oder die Routenplanung. Klar war, dass wir nicht am nächsten Tag wieder Heim fahren werden nachdem wir die Tour absolviert haben. Ein paar Tage am Gardasee zur Kompensation der Anstrengung der letzten Nacht und Wochen waren fest eingeplant. Angenehmes Klima, Lago-Flair und das hervorragende italienische Essen bauen den erschöpften Körper in kürzester Zeit wieder auf.

Die Qual der Wahl

Allerdings war ja nie so ganz klar wie lange wir brauchen und wann wir genau ankommen werden. Wir wollten uns Flexibilität für den Abfahrtszeitpunkt bewahren (siehe Zeitplanung), sollte das Wetter für den geplanten Zeitpunkt nicht passen. Eine solche Flexibilität ist bei einem Hotel ohne 24h Empfang problematisch, genau so bei Pensionen oder airbnb Wohnungen.

Aus diesem Grund mussten wir uns überlegen wo wir übernachten und wie wir zurückkommen.

Gardasee-Panorama vom Monte Brione

Gardasee Rücktransfer

Folgende Varianten haben wir in Betracht gezogen. Konkrete Namen möchte ich hier nicht nennen, da sich die Anbieter immer wieder verändern. Google spuckt dazu jedoch einiges aus, verwendet man die richtigen Suchbegriffe. Beispielsweise: Gardasee Shuttle Rücktransfer PKW Überführung

PKW Überführung

Es gibt Anbieter, speziell auf Gardasee Transalper gemünzt, die den eigenen PKW überführen. Beispielsweise von Garmisch, Innsbruck, o.ä. zum Gardasee. Hab und Gut welches der Transalper nach der Tour braucht wird ins Fahrzeug geladen. Danach wird der Zweitschlüssel oder das ganze Fahrzeug übergeben und ein Stellplatz am Gardasee (Tiefgarage, Campingplatz-Parkplatz) vereinbart. Am See sieht der Transalper sein Fahrzeug dann das nächste Mal wieder.

Grundsätzlich ein sehr komfortabler Weg wenn auch nicht ganz günstig. Kommt eher nur für Transalper in Frage die im Süden Deutschlands wohnen. Die Anbieter sitzen überwiegend in Österreich und kommen nur begrenzt bis nach Deutschland um das Auto zu holen. Wir haben diesen Service bereits schon 2011 bei einer MTB Transalp in Anspruch genommen. Vorher den Stellplatz auf einem Campingplatz in Torbole reserviert und das Auto mit Campingausrüstung vollgeladen. Übergabe war damals in Garmisch. 2011 hat das problemlos funktioniert, dieses Mal waren wir allerdings zu spät dran. Zum Zeitpunkt der Anfrage im März gab es rund um unseren Wunschtermin keine Kapazitäten mehr.

Gardasee Shuttle Bus

Es gibt diverse Transalp-Veranstalter die freie Kapazitäten in Reisebussen anbieten. Diese shutteln oft via München oder Garmisch zurück nach Deutschland. Entweder sind die Busse selbst vom Veranstalter oder von einem weiteren Unternehmen welches seine Kapazitäten anbietet. 

Zum Zeitpunkt unserer Anfrage hätte es noch freie Kapazitäten gegeben, preislich ist der Transfer in Ordnung. Allerdings ist man sehr stark zeitlich gebunden. Oft fahren die Busse samstags oder sonntags meist am frühen Morgen zurück nach Deutschland. Freitags mussten wir zurück in München sein, das stand fest. Den Abreisetag am See wollten wir noch voll nutzen und vor allem am frühen Morgen keine Hektik. Deshalb haben wir auch diese Variante verworfen.

Flixbus

Der Flixbus hält sowohl in Rovereto als auch in Trento. Am Gardasee selbst hält er nur in südlichen Gemeinden (Garda, Lazise, Peschiera). Preislich gesehen ist der Flixbus die günstigste Variante. Allerdings setzt die Variante auch voraus, dass man zum Abfahrtspunkt noch eine gewisse Strecke zurücklegt. Das hätte bedeutet, dass wir nach Rovereto oder Trento zurückradeln hätten müssen. Obwohl es auch hier schöne Varianten gibt, wenn man genug Zeit hat: Mit Rad und Rucksack auf die Fähre in einen der südlicheren Orte. Von dort sind es oft nur noch wenige Meter zur Bushaltestelle.

Da der Flixbus weitaus öfters fährt als ein dedizierter Transalp Shuttle ist die Flexibilität größer. Allerdings hat er durch die verschiedenen Zwischenstopps eine längere Fahrzeit. Am meisten hat uns an der Variante gestört, dass man dem Bus entgegenkommen muss. Wir waren ehrlich gesagt nicht bereit uns noch mal aufs Rad zu setzen. 😉

Zug

Von Rovereto fährt ein Eurocity über Innsbruck, Rosenheim nach München. In den letzten Jahren hört man allerdings nicht viel Gutes darüber. (Korrigiert mich bitte, falls ich das falsch aufgefasst habe). Die Züge sind teilweise so voll, dass Biker entweder gar nicht reinkommen oder die Bike-Abstellflächen sind mit Koffern zugestellt. Auch habe ich schon gelesen, dass es zu gewissen Saisonzeiten in Stoßzeiten verboten ist mit Bike den Zug zu betreten.

Stellt Euch das wie folgt vor: Ihr steht mit Eurem Bike am vollen Gleis in Rovereto. Endlich habt ihr es geschafft in ein Abteil zu gelangen. Wo Ihr dann leider feststellt, dass dort kein Platz ist. Das Ganze Spielchen also von vorn im nächsten Wagon. Raus und rein, da Ihr mit dem Rad nicht durch die Wagons kommt. Das kann Stress bedeuten, den wir von vorn herein ausschließen wollten. Zumal wir auch bei dieser Variante mit dem Bike bis nach Rovereto hätten zurückfahren müssen.

Das Risiko war uns zu groß, nicht in den gewünschten Zug zu kommen. Bis nach München sind es ja noch einige Stunden. Wer weiß wann wir dann angekommen wären.

Privater Transfer

Letztendlich hatten wir Glück, und deswegen spreche ich hin und wieder auch über den einmaligen Slot, dass Theo und seine Frau schon Freitags vor unserer Tour (wir sind Dienstag Mittags gestartet) mit dem VW Bus zum Gardasee gefahren sind. Dort haben sie dann das Wochenende verbracht und sind Sonntags nur mit Rucksack zurück mit dem Eurocity nach München. D.h. der VW Bus Stand auf einem Campingplatz-Stellplatz in Riva von Freitag bis Freitag. 

Auf diese Weise konnten wir alles was wir brauchten einfach in den Bus schmeißen. Zusätzlich waren wir völlig flexibel wann wir am Gardasee ankommen und wann wir freitags zurück nach München aufbrechen. Preislich gesehen war das natürlich nicht die günstigste Variante, vom Komfort her allerdings die Beste. 

Da wir beide ohnehin lieber auf einem Campingplatz als in einem Hotel-Zimmer wohnen, hätte es nicht besser laufen können. Dass der ganze Plan umsetzbar war hat erfordert, v.a. für Theo und seine Frau, mit Urlaubstagen und Kinderbetreuung zu jonglieren. Glückliche Fügung das alles geklappt hat! Man muss auch beachten, dass man bei den Bus- und Zugtransfers vor Ort am See nur das zur Verfügung hat, was man auch im eigenen Rucksack selbst über die Alpen fährt. Bei einem Privattransfer oder der Überführung des eigenen PKW ist der Gepäcktransfer ein riesiger Pluspunkt, da dies den Aufenthalt am Lago natürlich viel komfortabler gestaltet.

Möglich ist natürlich auch, dass man jemanden im Freundes- oder Familienkreis findet, der das Auto zeitgleich mit der Tour an den See fährt und mit einem gemeinsam dort die Tage vor Ort verbringt. Auch haben wir mit dem Gedanken gespielt, wäre es auf ein Hotelzimmer hinausgelaufen, vorher ein Paket mit Klamotten dort hin zu schicken. Bei Hotels in Italien waren wir uns allerdings nicht so sicher, ob das hinhauen wird. 

Die Unterkunft

Letztendlich wurde uns diese Entscheidung durch den Privattransfer mit dem VW Bus abgenommen. Am Gardasee gibt es jegliche Form der Unterkunft und so liegt es an der eigenen Präferenz wofür man sich entscheidet.

Wie bereits oben beschrieben gibt es allerdings 2 Faktoren die man in die Unterkunftssuche einbeziehen sollte. Ist es irgendwie möglich Gepäck, abgesehen von dem im eigenen Rucksack, dort vorab zu deponieren? Ist es möglich rund um die Uhr dort anzureisen?

Bei einem Hotel wo der Check-In nur bis 22:00 Uhr besetzt ist und Ihr kommt nach 18-20 Stunden Alpenüberquerung dort um 23:00 Uhr an kann dies zu Problemen führen, die man zu diesem Zeitpunkt garantiert nicht haben möchte (Gleiches gilt für die frühen Morgenstunden). Ähnlich verhält sich das bei Ferienwohnungen oder airbnb Wohnungen wo oft die Schlüsselübergabe vorab zu Geschäftszeiten vereinbart wird. 

Stellplatz auf dem Campingplatz Al Lago in Riva del Garda.

Solltet Ihr, wie wir, planen in der Hauptsaison zu transalpen, dann empfiehlt es sich relativ früh die Zimmer/den Stellplatz zu reservieren. Sämtliche Campingplätze in Riva und Torbole reservieren zu der Hauptferienzeit Stellplätze erst ab einer Mindestaufenthaltszeit von einer Woche (Stand 2019). Wir haben das in Kauf genommen auch wenn der VW Bus einige Tage „ungenutzt“ dort Stand. Wir sind letztendlich um 11:00 Uhr am Vormittag in Riva auf dem Campingplatz Al Lago angekommen. Nach einigen Kaltgetränken, Snacks und einer langen Dusche wollten wir uns für einige Stunden ablegen. Das Wetter war allerdings so gut (wenigstens jetzt), dass es schlichtweg zu heiß war sich in das Pop-Top oder das Zelt zu legen. Dies ist in einem Hotelzimmer sicherlich angenehmer und auch die Nasszelle bringt einen gewissen Komfort, den direkten Strandzugang vom Camper möchte ich allerdings auch nicht missen.

Wie gesagt, das muss jeder für sich entscheiden, was besser passt. Wir haben den Tag dann an der Liegewiese am Seeufer gut genutzt und nach dem ein oder anderen Bier und Espresso war die Müdigkeit und Erschöpfung verflogen. 

2 Gedanken zu „Aufenthalt und Rücktransfer“

  1. Für die Bahn (Eurocity) muss man vorher Fahrradreservierungen tätigen. Da die Plätze begrenzt sind (wohl 2 Plätze pro Wagen) sollte man das frühstmöglich machen (6 Monate vorher).

    1. In der Regel verkehrt der Eurocity (ÖBB, alle 2 h) mit einem Fahrradwagen. Zusätzlich gibt es noch in einigen Wagen einzelne Fahrradstellplätze. Alle diese Plätze muss man jedoch vorher reservieren (geht am besten und recht problemlos über die ÖBB Website, http://www.oebb.at). Außerdem müssen in Italien im Fernverkehr Sitzplätze reserviert werden, weshalb man sich einfach vorher ein Ticket über die ÖBB kaufen sollte inklusive Sitzplatzreservierung für einen selbst und sein Rad. In der Hauptsaison sind meistens tatsächlich die nächsten 2 Wochen schon ausgebucht, deshalb empfiehlt es sich ewa 1-2 Monate im Vorraus zu reservieren (der Zug kommt aus Bologna/Rimini/Venedig/Verona, deshalb ist er in Rovereto schon recht voll, viele Städtereisende fahren am WE, d.h. die Züge unter der Woche sind meist leerer). Hat man ein Ticket, klappt sonst eigentlich alles immer problemlos. Die Zugfüher wissen wo Fahrradfahrer einsteigen und machen dann schon die Ladeluke auf bei der Einfahrt (außer man hat einen Platz in einem anderen Wagen). Ich hab das ganze schon mehrfach gemacht und hatte keinerlei Probleme. Man ist sogar schneller als mit dem Auto ;-).

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