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Routenplanung München Riva

Transalp München Riva - Routenplanung

Die Teilstücke der Routenplanung werden nachfolgend detailliert beschrieben. Das Tourprofil stimmt weitestgehend mit der geplanten Route überein. Lediglich kurz vor Trento haben wir ein paar ungeplante Extrakilometer einlegen müssen. Zu diesem Zeitpunkt war meine Suunto Ambit Uhr bereits ausgefallen die ich zum Navigieren genutzt habe. Dadurch, dass die Hintergrundbeleuchtung der Uhr einige Stunden in der Nacht aktiv war, ist der Akku unvorhergesehen schnell leer gegangen. Um das permanente Rauskramen des Handys aus dem Rucksack zu vermeiden sind wir dann den Etschtal Radweg Schildern gefolgt und dann doch teilweise wieder Straße gefahren, da wir das Gefühl hatten, dass der Radweg einige Schlenker macht die wir uns sparen wollten. Ein ganz schönes hin und her, zu diesem Zeitpunkt unnötig. 

Daraus gelernt: Die geplante Route kann so gut sein wie sie will, wenn es am Navigationsgerät hapert, dann wird es nervig. Ich selbst bin kein Fan davon, das Handy am Lenker zu befestigen, ganz davon abgesehen, dass auch nur wenige Handys 20 h am Stück navigieren können. Zur Sicherheit sollte man die Route aber auch immer auf dem Handy verfügbar haben (osmand, komoot, etc.).

Im Detail…

Nachfolgend habe ich alle Teilstücke aufgelistet und mit einer Darstellung versehen. Dazu ein paar Beschreibungen und Kommentare von meiner Seite über die Streckenabschnitte die man hätte besser machen können, oder wo ich mir bei der Planung nicht sicher war…
Das Strecken- und Höhenprofil findet Ihr hier. Gerne könnt Ihr Kommentare abgeben falls Ihr die Teilstücke kennt und um Beschaffenheit etc. bescheid wisst.

Gerne stelle ich auch auf Anfrage unsere Track bereit. Allerdings sind dort wie beschreiben einige Extrakilometer drin und ich habe den Track nach der Tour nicht korrigiert oder neu gezeichnet. Geplant habe ich die Route im Suunto Movescount Portal, die Beschaffenheit der Wege ist dort leider nicht immer 100% zutreffend oder erkennbar.

WegpunktKilometer (ca.)
München – Grünwalder Stadion0 km
Bad Tölz43 km
Sylvensteinspeicher67 km
Achenkirch84 km
Jenbach110 km
Schwaz118 km
Hall in Tirol138 km
Matrei am Brenner162 km
Brenner181 km
Sterzing197 km
Brixen230 km
Klausen243 km
Bozen273 km
Auer293 km
Trento339 km
Rovereto366 km
Mori373 km
Nago383 km
Riva del Garda388 km

Teilstücke

Grundsätzliches: Die geplante Route sollte zu 100% auf asphaltierten Wegen verlaufen. Radwege hatten Vorrang zu Straßen, es sei denn sie waren nicht asphaltiert, daraus resultierten zu viele Extrakilometer oder führten zu nennenswerten Zusatzsteigungen. Ab Italien wird die Streckenführung relativ einfach, da man vom Brenner bis zum Gardasee (bis auf 2 Ausnahmen, mehr dazu unten) auf einem gut beschilderten, asphaltierten Radweg (Eisack/Etschtal Radweg) fahren kann.
Die blaue Linie auf den jeweiligen Kartenausschnitten ist der aufgezeichnete Weg den wir tatsächlich gefahren sind.

München – Bad Tölz

Das erste Teilstück nach Bad Tölz

Viele Wege führen nach Rom. Es gibt diverse Strecken die man von München nach Tölz nehmen kann. Wir haben uns für den Weg aus der Stadt durch den Perlacher Forst entschieden. Bis Unterhaching kann man so größtenteils auf Radwegen fahren. Ab dort haben wir nicht sehr stark befahrene Landstraßen gewählt. Dabei ging es ziemlich hoch und runter, wir hatten eher mit einem leicht ansteigenden Profil gerechnet. Es ist auch möglich über den Tegernsee, Kreuth und den Achenpass zu fahren und so Bad Tölz und den Sylvensteinspeicher zu umgehen. Dies sind allerdings ein paar Extrakilometer.

Bad Tölz – Sylvensteinspeicher

Links geht der Radweg (blau gestrichelt) Richtung Staumauer ab

Wir haben uns für die Route über die „Dörfer“ entschieden, hinter „Winkel“ sind wir auf den asphaltierten Radweg gewechselt. Der Weg über die B13 spart sicherlich ein paar Meter und Anstiege, ist aber auch stark befahren. Hinter Lenggries muss man aufpassen, dass man nicht auf die Straße in die Jachenau gerät. Kurz vor dem Sylvensteinspeicher geht der Radweg links weg und führt am Ende durch einen kleinen Tunnel zur Staumauer. Leider war dieser bei uns aufgrund Sanierungsarbeiten gesperrt, der Radweg ist aber definitiv empfehlenswert und durchgängig asphaltiert.

Sylvensteinspeicher – Achenkirch

Vermeintlicher Radweg. Lieber auf der Hauptstraße bleiben

Am Ende des Sylvensteinspeichers wollten wir weg vom Verkehr und sind auf einen zunächst asphaltierten Weg von der Hauptstraße abgefahren. Dieser wird irgendwann zu einer Schotterpiste, von daher nicht zu empfehlen.
Auf dem Stück zwischen dem ehemaligen Grenzübergang auf der Achenseestraße und Achenkirch haben wir den Radweg komplett vermieden. Wir sind ihn vor einigen Jahren mal mit dem MTB gefahren und waren der Meinung, dass er nicht durchgängig asphaltiert ist und teilweise Rampen drin hat, die es auf der Straße nicht gibt. Ob dies nach wie vor noch so ist, kann ich nicht sagen, wir wollten auf Nummer sicher gehen.

Achenkirch – Jenbach

Radweg am Achensee

Da die B181 entlang am Achensee offiziell für Radfahrer gesperrt ist und auch nicht sonderlich schön für Biker zu fahren ist, bleibt nicht viel anderes übrig als den Radweg unten am Ufer zu nehmen. Der Radweg ist an schönen Wochenenden sicherlich stark überlaufen ansonsten gut zu nehmen.
In Maurach gelangt man wieder auf die B181. Wir haben uns für die Abfahrt über die Kanzelkehre entschieden, es gibt auch den Weg über die Kasbachstraße. Es folgt dann die rasante Abfahrt ins Inntal und der erste große Anstieg ist überwunden.

Jenbach – Hall in Tirol

Wegstück zwischen Jenbach und Hall i. T.

Zwischen Wiesing und Jenbach sind wir auf der Straße gefahren und erst in Höhe Jenbach auf den Inntal Radweg. Auch hier waren wir uns nicht sicher ob der Radweg vorher schon asphaltiert ist.
Dadurch dass wir in Schwaz unsere große Pause gemacht haben hat es uns vom Radweg weg in die Innenstadt gezogen.
Zwischen Schwaz und Hall in Tirol sind wir bis Pill Radweg gefahren, danach auf die Landstraße bis zum Industriegebiet Mils. Das Stück kann man besser machen, wir hatten Glück da die Straße wegen Bauarbeiten für PKW gesperrt war. Bei normalen Bedingungen ist der Radweg sicherlich entspannter, sollte er asphaltiert sein, da waren wir uns nicht sicher. Danach weiter auf dem Inntal Radweg weiter bis es auf die B171 geht um auf die Römerstraße zu gelangen.

Hall in Tirol – Matrei am Brenner (Römerstraße)

Die Römerstraße zwischen Hall i. T. und Matrei am Brenner

Im Netz findet man einiges über die Römerstraße welche einen auf dem Aufstieg zum Brenner bis Matrei bringt. Definitiv lohnenswerter und ruhiger als der Aufstieg über die stark befahrene B182. Alternativ, wollte man unbedingt durch Innsbruck, ist der Aufstieg über die Igler Str./Patscher Str. möglich beide Straßen treffen kurz vor Patsch aufeinander.
Wir haben uns für den Weg über Ampass, Aldrans nach Patsch entschieden, da man so schneller aus dem Inntal gelangt. Ich selbst habe die zwei steileren Stücke bis Patsch nicht so aufregend empfunden, wie ich es zuvor in einigen Fahrberichten gelesen habe. Mit dem Roadbike alles sehr gut machbar.

Nach Patsch schlägt die Römerstraße einige Kapriolen wo im Vergleich zu der Bundesstraße der ein oder andere Höhenmeter mehr eingesammelt wird. Aufgrund der Abgeschiedenheit würde ich das allerdings immer wieder in Kauf nehmen. Wäre es nicht dunkel gewesen hat man hier super Blicke über Innsbruck und in Richtung Brenner, bei uns war die Sicht eher sehr limitiert und man musste in Kurven oder Gegenverkehr schon gut aufpassen. Die konkreten Steigungen der Teilabschnitte kann man bei den bekannten Portalen wie z.B. quaeldich.de abrufen.

Matrei am Brenner – Brenner

Das letzte Teilstück vor Italien

Das Stück zwischen Matrei und Brenner verläuft über die B182 und führt durch die Gemeinden Matrei, Steinach, Stafflach, Gries und Lueg. Der Weg ist stetig aber nicht steil ansteigend. Am Ende, die letzten Kilometer, zieht er etwas an. Die Ankunft am Brenner sollte man sich nicht wildromantisch vorstellen. Viel Verkehr, viele LKWs, viele Straßen, viele Gleise und Gewerbegebäude. Tagsüber finden sich hier sicherlich viele Möglichkeiten der Einkehr oder Nachschubbeschaffung.

Brenner – Sterzing

Am Brenner rechts für den Radweg-Einstieg

Nach der Ankunft am Brenner hat man die letzte wesentliche und gleichzeitig auch längste zusammenhängende Steigung der Tour überwunden. Allerdings liegt noch mehr als 50% der Gesamtstrecke vor einem.
Ab dem Brenner beginnt der Eisack Radweg bis dieser bei Bozen auf den Etschtal Radweg trifft. Den Einstieg am Brenner in den Radweg findet man potentiell eher wenn man sich kontinuierlich rechts hält. Wir haben ein paar Extrameter drehen müssen, bevor wir drauf waren. Ab hier geht es jetzt 90 km überwiegend und vor allem spürbar bergab. D.h. Körper und Durchhaltevermögen können jetzt ein Stück weit recovern und der Schnitt angehoben werden.

Blau gestrichelt die Radwegschleife durchs Pflerschtal

In Brennerbad haben wir zunächst den Radweg verlassen und sind auf die Brennerbundesstraße gewechselt. Hintergrund ist, dass der Radweg eine große Schleife durch das Pflerschtal dreht, der alten Bahntrasse folgend (Auf dem Kartenausschnitt sieht man einen blau gestrichelten Weg der die große Schleife dreht / Der Weg durch das Pflerschtal sind in etwa 6 km mehr). Tagsüber sicherlich schön zu fahren. Da wir in absoluter Dunkelheit unterwegs waren, haben wir uns die Extrakilometer gespart. In Gossensass trifft man wieder auf den Radweg. Danach den Radwegschildern Richtung Sterzing weiter folgen und nach einem kurzen Anstieg über ein paar Höfe und Anbaugebieten geht es weiter stetig bergab nach Sterzing.

Sterzing – Brixen

Von Sterzing nach Brixen I

Bei Planung der Tour waren wir uns bei diesem Teilstück absolut unsicher. In vielen Berichten, die allerdings alle schon älter waren, war davon die Rede, dass es auf dem Radweg zwischen Sterzing und Brixen einige Schotterpassagen gibt, zusätzlich dazu, dass der Weg am westlichen „Talrand“ entlang läuft und immer wieder Steigungen kommen, z.B. Aufstieg zum Vahrner See. Auf dem Rückweg habe ich allerdings aus dem Auto raus darauf geachtet und konnte den Weg einige Mal in gut ausgebauten Zustand sehen. Wir wollten hier allerdings auf absolut Nummer sicher gehen, da ja schon vorher klar war, dass wir das Teilstück in der tiefen Nacht fahren werden und hier keine Überraschungen erleben wollten.

Von Sterzing nach Brixen II

Aus diesem Grund sind wir bis Brixen ca. 85% Straße gefahren. Dies wäre ziemlich schaden, wenn es doch parallel den gut ausgebauten Radweg gegeben hätte, falls das jemand weiß bin ich um das Feedback dankbar, da ich sicherlich nicht das letzte Mal das Eisacktal durchfahren bin. Schilder Richtung Radweg hat es jedenfalls genug gegeben aber wir sind weiter auf der Straße geblieben.
Vom Abstieg her verläuft das Teilstück weitestgehend flach, auch auf der Straße gab es sogar leichte Anstiege, bevor es kurz vor Brixen wieder spürbarer bergab geht.

Brixen – Bozen

Das beste Stück des Eisack Radwegs

Das Teilstück von Brixen nach Bozen macht richtig Spaß. Stetig bergab wechselt der perfekt ausgebaute Radweg immer mal die Eisackseite und kreuzt die Brennerautobahn unter ihren hohen Stelzen. Im Teilstück nach Klausen, wo man kurz durch die Innenstadt rollt, kommen diverse alte Eisenbahntunnel die bei entsprechender Länge gut beleuchtet sind. Nach den letzten Tunneln weitet sich das Tal wieder und man erreicht Bozen. Für einen Abstecher in die Innenstadt war es bei uns zu früh, zur Stärkung für die letzten 100 km aber sicherlich sehr vielfältig.

Bozen – Trento

Von Bozen nach Trento

Ab jetzt beginnt der Etschtal Radweg der einen relativ monotonen Charakter hat. Das absteigende Gefälle ist kaum mehr wahrnehmbar und der Radweg verläuft immer parallel oder zwischen der Autobahn und Etsch. Hin und wieder kommen durch den Verlaufswechsel ein paar Brücken, der Radweg an sich ist nach wie vor hervorragend ausgebaut.

Durch den Ausfall meiner Uhr welche ich zum Navigieren verwendet habe, wurde es vor Trento ein wenig wild. Gefühlsmäßig macht der Radweg dort einige Extraschleifen, also sind wir auf die Straße gewechselt. Wir sind allerdings voll in den morgendlichen Berufsverkehr geraten was in Trento auf den größeren Straßen wirklich kein angenehmes Erlebnis war. Also wieder zurück auf den Radweg, man sieht das auf dem Kartenausschnitt. Das hin und her zu diesem Zeitpunkt hätte man sich sparen können. Von daher meine Empfehlung für eine Routenplanung entweder man nimmt die Radwegschleifen in Kauf oder man sucht sich einen Weg der durch Trento geht aber nicht über die großen Hauptstraßen. In jedem Fall sollte man dann aber bei seiner Entscheidung bleiben und durchziehen.

Trento – Mori

Es zieht sich bis Rovereto

Nach Trento kommt als nächste größere Stadt Rovereto. Immer wieder wechselt man die Etschseite über Brücken was ein wenig Abwechslung in die Monotonie bringt. Das Stück zieht sich ganz schön vor allem mit 330 km in den Knochen. Nach wie vor ist der Radweg gut ausgebaut und beschildert, man kann da eigentlich nicht viel falsch machen. Wer schon am Gardasee war weiß, dass es mit dem Auto in Rovereto Süd abgeht. Bis dahin wechselt der Radweg einige Male die Flussseite und verlangt noch mal knappe 30 km ab. Ggf. ist der Weg auf der Straße nach Rovereto kürzer und auch schneller, der Radweg aber definitiv unstressiger.

In Mori gut aufpassen und der geplanten Route folgen.

Bei der Abbiegung und dem Beginn der Auffahrt nach Mori haben wir uns ein wenig verfranzt und mussten durch einen kleinen Weinberg. Auch hier empfiehlt es sich seiner geplanten Strecke treu zu bleiben oder den Schildern Richtung „Lago di Garda“ zu folgen. Der letzte Anstieg der Tour beginnt. Bis Mori wird man dann teilweise über Radwege teilweise über Straßen geleitet. Soweit wir das erfasst haben für hier anfangs kein Weg an der Straße vorbei, der Anstieg ist schnell hinter sich gebracht. In Mori angekommen ist es wirklich nicht mehr weit und es kommt keine böse Überraschung mehr.

Mori – Riva del Garda

Das Ziel ist nah, das letzte Teilstück

Etwas unterhalb der Hauptverkehrsader zum Gardasee verläuft der Radweg bis kurz vor Nago die Steigung ist nur noch sehr verhalten. Aktuell (Stand 2019) wird ein Tunnel durch Nago gebaut und der Radweg wird teilweise mit ziemlich steilen Rampen umgeleitet. Dem Ziel so nah vor Augen stellen aber auch diese Rampen kein Problem mehr da, der Körper arbeitet mechanisch und relativ automatisch dem Tourende zu.
Auch wenn es eigentlich für Fahrradfahrer nicht erlaubt ist wollten wir unbedingt die Straße zwischen Nago und Torbole fahren. Vor allem um das obligatorische Foto mit Gardaseepanorama aus der oberen Kurve zu schießen.
In Torbole angekommen sind wir an die Sarca und vorne am Strand Richtung Riva del Garda. Dort fährt man noch den Radweg außen an der Galerie und passiert recht bald das Ortsschild von Riva. Got it!

Für die eigene Planung lässt sich Open Street Maps sehr gut verwenden. Alle hier verwendeten Kartenausschnitte sind von Open Street Maps.

2 Gedanken zu „Routenplanung München Riva“

    1. Hi Holger, das war eher so ein persönliches Ding. Wir sind zuvor schon länger nicht mehr die Strecke Tölz – Sylvenstein gefahren und haben uns dann aus nostalgischen Gründen dafür entschieden.
      Man hat dort ja auch die Möglichkeit von der Hauptstraße wegzufahren (Seitenstraßen oder asphaltierter Radweg)
      Über Kreuth kenne ich nur die Hauptstraße, wo die Autos ziemlich an Dir vorbeiheizen, oder Forstwege.
      Ich glaube aber die Strecke holzkirchen, Tegernsee, Kreuth geht nicht so viel auf und ab wie die Variante über Tölz.
      Grüße
      Kai

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